Mikrosondenanalysen erlauben die Untersuchung von Proben auf ihre chemische Zusammensetzung (Nachweisgrenze bis zu 100 ppm im Rahmen von Routineuntersuchungen und bis zu 10ppm unter bestimmten Bedingungen) und werden für Untersuchungen im Rahmen der Haupt-, Neben- und Spurenelementanalytik eingesetzt.
Es handelt sich bei dem vorgestellten Verfahren um ein Oberflächenanalyseverfahren, das zerstörungsarm Aussagen über chemische Zusammensetzung, Elementverteilungen, Diffusionsprofile, Zonierungen und Inhomogenitäten erlaubt.
Das Herzstück des Elektronenmikrosonden-Labors im GEOMAR Forschungszentrum ist eine Elektronenmikrosonde (EMS) der Firma CAMECA, Paris,
Typ: SX50.
Diese Mikroelektronensonde ist mit einem energiedispersiven Spektrometer für die qualitative / semi-quantitative Analyse und 4 wellenlängedispersiven Spektrometern ausgerüstet, die eine quantitative Analyse von Elementen mit einer Ordnungszahl > = 12 erlauben. Die wellenlängendispersiven Spektrometer können -abhängig von den jeweils zu analysierenden Elementen- mit verschiedenen Kristallen (LIF, PET, PC0, PC1, PC2, PC3) belegt werden.
Labordienste, hier:
Elektronenmikrosonde-Analyse
Die SX 50 ist mit einem Autofocus-Stage ausgestattet und erlaubt eine vollautomatische Analyse sowie eine schnelle digitale Bildgewinnung.
Die angeschlossene SUN-Workstation ermöglicht sowohl on-line als auch off-line Datengewinnung, -auswertung und -verarbeitung. Die Rechner sind an das GEOMAR-Netz angeschlossen, sodaß der Zugriff auf die gewonnenen Daten auch von externen Rechnern aus erfolgen kann.
Die Elektronenstrahl-Mikrosonde der GEOMAR-Analytik wird überwiegend für die Klärung von Fragestellungen aus den Bereichen Vulkanologie, Mineralogie und Geologie genutzt, andere Bereiche sind jedoch ebenfalls vertreten.
Anwendungsgebiete und Einsatzmöglichkeiten der EMS-Analyse
Die Elektronenstrahlmikroanalyse ermöglicht Feststoffanalytik für Proben aus unterschiedlichsten Bereichen, wie z.B. Halbleitertechnik, Werkstoffkunde (Qualitätskontrolle), Geologie, Mineralogie, Metallurgie, Biomedizintechnik (z.B. Homogenitätsuntersuchungen an Stählen für künstliche Hüftgelenke), Fischereiwesen (Untersuchung von Otolithen zur Bestimmung des Wanderverhaltens von Heringen).
Eine Auswahl von Elementmappings kann man sich in der Galerie anschauen; die Bilder zeigen die Verteilung von Calcium, Aluminium, Eisen und Magnesium innerhalb eines basaltischen Glases mit Alterationsprodukten (Nicole Stroncik-Treue, Graduiertenkolleg im GEOMAR Forschungszentrum) über einen Bereich von 512µm x 512µm. Deutlich zu erkennen sind Zonierungen und Inhomogenitäten:
Bild 1 (Ca) Bild 2(Al)
Bild 3 (Fe) Bild 4 (Mg)
Rückstreu- oder Backscattered-Elektronen sind die Elektronen, die nach der Kollision mit der Probenoberfläche zurückgeworfen werden. Sekundärelektronen waren ursprünglich in der Probe gebunden, bekamen dann durch die einfallenden Elektronen ausreichend Energie zugeführt und konnten daraufhin den Atomverband verlassen.
Die Abbildung zeigt das Backscattered-Elektronenbild von Foraminiferen.
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